Antwerpen, Plantin-Moretus-Druckerei von Balthasar Moretus, 1632.
In-Folio von (1) leer Seite, (5) Seiten einschließlich 2 gravierten Frontispizen, 74 Seiten und 3 ganzseitige gravierte Tafeln, (1) Seite, (1) leer Seite. Einige sehr leichte Stiche auf den vorderen Seiten, 1 Tafel kürzer beschnitten. Gebunden in zeitgenössischem weichem Ganzvellum, Spuren von Bändern, glatter Rücken, unbeschnitten. Bindung der Zeit.
311 x 218 mm.
Seltene Originalausgabe dieses prächtigen Festbuches, das den Einzug von Marie de Médicis in die Städte Mons, Antwerpen und Brüssel illustriert. Mennessier de la Lance, Essai de Bibliographie hippique, 453; Lipperheide 2661; Landwehr, Splendid Ceremonies, 84. Unbekannt bei Brunet.
«Es war 6 Monate nach dem Tag der Betrogenen, am 18. Juli 1631, dass Marie de Médicis, von Richelieu geschlagen, aus Compiègne floh und sich auf den Weg in die Niederlande machte, um bei ihrem Schwiegersohn Karl I. von England Zuflucht zu suchen. Sie sollte nie nach Frankreich zurückkehren; sie blieb in den Niederlanden und Holland, von wo aus sie unaufhörlich gegen Ludwig XIII. und dessen Minister agitierte.» (Picot, Katalog Rothschild, Nr. 2281).
Die Königin, begleitet von der Erzherzogin Isabella, wollte während ihres Aufenthalts die berühmte Druckerei Plantin in Antwerpen besichtigen. Balthasar Moretus, der Enkel von Christophe Plantin, der die Presse damals leitete, hatte ein kleines Heft von 4 Seiten vorbereitet, um den Besuch der Königin zu feiern. Die Seiten 60-63 des vorliegenden Werkes enthalten die sehr schöne Broschüre, die er der Königin damals präsentierte.
« Ihr Besuch bei Plantins Druckerei wird auf den Seiten 59-64 geschildert.” (Landwehr)
Die prächtige Illustration, stark inspiriert von Rubens, besteht aus zwei Frontispizen und 3 ganzseitigen, gravierten Tafeln.
« Neugieriges und seltenes Werk. Das erste Frontispiz, gestochen von Cornelius Galle, zeigt die Königin, die die Infanta Isabella-Clara-Eugenia, die Tochter von Philipp II. von Spanien, in die Arme schließt, gekleidet als Nonne. Sie hatte dieses Kostüm seit dem Tod ihres Mannes, des Erzherzogs Albert, im Jahr 1621 angenommen. Das zweite zeigt elegant arrangierte Porträts von Marie de Médicis und ihren 5 Kindern. Die 3 von A. Paulus gravierten Tafeln zeigen die Einzüge der Königin in Mons, Brüssel und Antwerpen. Die ersten beiden zeigen Kutschen und Reiterkorsos, die dritte ist ausschließlich maritim.» (Mennessier de la Lance).
Prächtiges und seltenes Festbuch, das von König Karl I. von England zu Ehren seiner Schwiegermutter, Marie de Médicis, Königin von Frankreich, in Auftrag gegeben wurde, die im November 1630 ins Exil in die Niederlande ging. Sehr schönes Exemplar, besonders groß am Rand, da nicht beschnitten, in seiner ersten samtigen Einband der Zeit erhalten.