Florenz, Giuseppe Manni, 1701.
In-8 von lxxxxviii Seiten, (1) Blatt, 166 Seiten, (1) Blatt, 395 Seiten, (1) Seite. Kleine restaurierte Riss in der weißen Rand des Titels ohne Beeinträchtigung des Textes. Gebunden in festem Pergament der Epoche, Rücken mit Bünden mit handschriftlichem Titel am Kopf, gesprenkelte Schnitte. Einband der Epoche.
172 x 103 mm.
Originalausgabe des packenden Berichts über die Weltumsegelung des Florentiners Francesco Carletti von 1594 bis 1606. Brunet, I, 1580; Sabin 10908; Palau 44236.
“Der erste Teil bezieht sich vollständig auf die Westindischen Inseln. Im ‘Archivio storico ital. Append., ix. 53-55’, befindet sich ein Brief von Fernando Carli vom 4. August 1524, der sich auf die kürzlichen amerikanischen Entdeckungen von Joan Verrazani bezieht“. (Sabin).
“Gute Schilderung, geschrieben zu Beginn des 16. Jahrhunderts, und lange danach durch die Fürsorge von Magalotti veröffentlicht » (Brunet).
Francesco Carletti (1573-1636), wurde in Florenz in einer Familie von großen Kaufleuten geboren. Als Sklavenhändler, Gewürz-, Seiden- und Exotenhändler, reiste er 1594 mit dem Schiff von Sevilla nach Amerika zusammen mit seinem Vater. Er machte Halt in Japan und dann in China, wo er mehrere Jahre blieb. Dank des Handels reich geworden, beschloss Carletti 1602 nach Europa zurückzukehren, auf einem portugiesischen Schiff, beladen mit wertvollen Gütern und all seinen persönlichen Effekten. Doch vor der Küste von St. Helena kaperten die Niederländer, die mit Portugal im Krieg waren, das Schiff und nahmen die gesamte Ladung. Schliesslich kehrte er 1606 im Alter von 32 Jahren nach Florenz zurück, nach zwölf Jahren der Reisen von einem Kontinent zum anderen, von den Kapverdischen Inseln nach Lima, von Mexiko nach Nagasaki, über die Molukken, Peru und die Philippinen, um über Macao, Goa, die Niederlande und Frankreich zurückzukommen, und führte als Erster Kakao und Schokolade in Italien ein. Gefangen in Kolumbien und China, Zeuge einer Meuterei auf einem Schiff in Japan, gefangen genommen von holländischen Korsaren, kehrte dieser unermüdliche und neugierige Reisende in sein Land zurück, war zwar ruiniert, aber reich an dem Wissen, das nur ein intelligenter Vielreisender erlangen kann.
Seine Raisonnements erzählen, was höchstwahrscheinlich die erste kommerzielle Weltumsegelung eines Privatmannes mit lokalen Transportmitteln war. Zweifellos aus politischen Gründen blieb das Werk fast ein Jahrhundert unveröffentlicht. Dieser Reisebericht ist kein Bordtagebuch, da die zahlreichen Notizen, die Carletti auf seiner Reise machte, beim Schiffbruch verloren gingen. Der gesamte Bericht wurde daher retrospektiv verfasst. Zwischen der Rückkehr von Carletti (1606) und dem vermuteten Abschluss der Ragionamenti (1615) vergingen neun Jahre. Carletti nutzte diese neun Jahre wohl, um Zeit zu haben, Bücher zu konsultieren, um seinen Bericht auszuweiten, und er mußte vermutlich auch die mündlichen Berichte berücksichtigen, die er dem Großherzog der Toskana bei seiner Rückkehr gegeben hatte.
«Nach seiner Rückkehr verfasste Carletti einen umfassenden Bericht für seinen Herrn Ferdinand I. de Medici. Als Ergebnis einer aufmerksamen und neugierigen Beobachtung ist dieser Text der schönste Reisebericht der italienischen Literatur. Carlettis Sprache antizipiert den großen Strom der wissenschaftlichen Prosa des 17. Jahrhunderts, zeigt aber gleichzeitig eine große Lebhaftigkeit, ganz „florentinisch“, die an die Erzählungen von Boccaccio erinnert. Dieser Text gibt ein sehr präzises Bild einer Welt wieder, die bis auf Portugal in Europa noch weitgehend unbekannt war.»
Sehr schönes Exemplar dieses Textes, der als der schönste Reisebericht der italienischen Literatur gilt, in seiner eleganten zeitgenössischen Pergamentbindung erhalten.