SEVERT, Jacques De Orbis Catoptrici seu mapparum mundi principiis, descriptione ac usu, Libri tres.

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Erstausgabe eines der seltensten Astronomietraktate des 16. Jahrhunderts
Eines der seltensten Astronomietraktate des 16. Jahrhunderts. Paris, 1590.

Nicht vorrätig

Paris, Baltasar Morel, 1590.

In-Folio von (6) Bl., 232 pag. nummeriert 332, (7) Bl., einige Stockflecken und helle Wasserränder. Granitierter Kalbslederband, Rücken mit Bünden verziert, Goldfilete auf den Kanten, gesprenkelte Schnitte. Bindung der Zeit.

318 x 210 mm.

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Äußerst seltene Originalausgabe dieses wertvollen Werks der Astronomie und Navigation, das die fundamentalen Entdeckungen von Kopernikus, Schöner und Nonius nutzt, um diese astronomischen Kenntnisse weiterzuentwickeln und neue kosmografische und geografische Daten anhand neuer Kartenstudien mit Projektionen, mathematischen Tabellen und Skizzen des Erdballs zu erstellen.

Das Werk ist Karl Emanuel, Herzog von Savoyen, dem Geburtsort von Jacques Severt, gewidmet. Das 12-seitige Prolog ist von besonderem Interesse für den Fortschritt der Kenntnisse bezüglich Amerikas: So werden erwähnt: Amerigo Vespucci („qui anno 1497 Americam de suo nomine appellatum aperuit“); Magellan („Australior terra, seu nova Guinea, a posteris reperta est, ad cuius fretum Magellanus transitum primus reperit“); Christoph Kolumbus („qui anno 1492 Americam feri totam traiecit“); Francis Drake wird ebenfalls sehr für seine Qualitäten als wissenschaftlicher Entdecker geschätzt.

Die ersten beiden Bücher sind einer detaillierten Darstellung der von den wichtigsten Wissenschaftlern des 16. Jahrhunderts angewandten astronomischen Techniken gewidmet, darunter Pierre Apian, Oronce Fine, Jacopo Gastaldi, Vopellius, Michel Coignet, Pierre de Medina, Sebastian Münster, Gerard Mercator, Abraham Ortelius, Gemma Frisius… Severt liefert uns somit eine Enzyklopädie der geographischen und astronomischen Kenntnisse der Epoche, unter Verwendung seiner Quellen aus den Werken von Schöner, Nonius und Kopernikus.

Im ersten Buch richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Unterstützung der Navigation durch astronomische Aufzeichnungen. Eine sehr detaillierte Windrose (Seite 86) definiert die Positionen in Längen- und Breitengraden und behält die englischen Ausdrücke bei: „North-west“ „North-northwest“.

Im zweiten Buch wird eine detaillierte Darstellung der Projektionstechnik für Himmels- und Erdkarten aufgenommen, von Guillaume Postel (Seite 102) Kollege von Severt an der Universität Paris, von André Thevet, von Gastaldi, von Gemma Frisius (Seiten 104-105) und Mercator (Seiten 106-107).

Die Himmels- und Erdkarten von Postel sind Gegenstand von Holzschnitten (Seite 96 – Seite 100), die erste mit einem Einsatz mit beweglichen Teilen und den Legenden auf Französisch, die zweite stellt die gesamte Erdkugel dar, vom Nordpol aus gesehen, einschließlich des Nordens von Amerika mit „Florida“, „Nova Francia“ und „Mexico“. Leo Bagrow in „Ortelius Catalogus Cartographorum“, 1928, Seiten 31 und 76, Band II, Seite 86, hatte auf die Beschreibungen von Severt der Karten mit Projektionen von Gastaldi, Frisius und Thevet aufmerksam gemacht und sie selbst als „extremely well informed“ bezeichnet.

Das dritte Buch ist eine Art Zusammenfassung der beschriebenen Kartentechniken und deren praktische Anwendung, gestützt auf die zahlreichen Fortschritte in den Verfahren zur Lesung und Aufzeichnung kosmografischer und astronomischer Beobachtungen. „La Planisphère“ von Postel wird in einem Holzschnitt (Seite 148) dargestellt; der Autor liefert uns darüber hinaus viele interessante Daten, darunter die Tabellen der „Klimata“.

Die Illustration besteht aus 13 in Holz geschnittenen Figuren von denen 2 bewegliche Teile enthalten, darunter eine Weltkarte, eine in Rot und Schwarz gedruckte Windrose und Diagramme, die die Planisphären mit Projektionen von Guillaume Postel, André Thevet, Jacopo Gastaldi, Gemma Frisius und Gerard Mercator darstellen. Historisierte Initialen, darunter eine, die einen Gelehrten bei der Arbeit zeigt, schmücken den Text.

Dieses wissenschaftliche Buch aus dem 16. Jahrhundert ist so selten (dieses Exemplar ist das einzige, das seit über 30 Jahren auf dem internationalen Markt aufgetaucht ist), dass es den meisten Bibliographen unbekannt ist. Selbst Brunet kennt es nicht, und auch Deschamps nicht, was für ein französisches Buch von Bedeutung aus dem späten 16. Jahrhundert ganz außergewöhnlich ist. Der erste Gelehrte, der die Bedeutung dieses unauffindbaren Buches erkannte, war Leo Bagrow, der in „Ortelius Catalogus Cartographorum“, veröffentlicht 1928, auf die außergewöhnliche Arbeit von Severt aufmerksam gemacht hatte, insbesondere auf seine Beschreibungen der Karten mit Projektionen von Frisius und Thevet. J. Keuning widmet sich seiner ebenfalls in The history of geographical Map Projection until 1600 in „Imago Mundi“.

Dieses Exemplar ist das einzige, das seit über 30 Jahren auf dem internationalen Markt aufgetaucht ist. Adams verzeichnet nur ein Exemplar des De orbis Catoptrici „in Cambridge Librairies“ Referenz S 1020.

Referenzen: Leo Bagrow. Ortelius Catalogus Cartographorum, 1928; J. Keuning „The history of geographical Map Projection“ bis 1600 in Imago Mundi; Adams. Cambridge Libraries. S1020.

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Auteur

SEVERT, Jacques