Köln, 1662.
In-folio von (1) f.bl., 1 gestochenes Frontispiz, (10) S., 55, (1) f.bl., 154 ganzseitig nummerierte Tafeln. Erstes Heft gepunktet. Gebunden in braunem, körnigem Kalbsleder der Zeit, Kaltrolle umrahmt die Deckel, Rücken mit Bünden verziert, Scharniere original restauriert, Kanten dekoriert, gesprenkelte Schnittkanten. Einband der Epoche.
330 x 220 mm.
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Erste lateinische Ausgabe dieses spektakulären Traktats über mechanische Erfindungen von Boeckler. Brunet, I, 1024.
Das vorliegende Werk erschien ursprünglich 1661 auf Deutsch bei Fürst und wurde im folgenden Jahr von Henri Schmitz ins Lateinische übersetzt.
Als Architekt der Stadt Nürnberg verfasste Boeckler (1617-1687) diese bedeutende Sammlung von Mühlen und anderen komplexen und vielfältigen mechanischen Erfindungen. Der Autor schlägt in seinem Traktat Möglichkeiten vor, Aquädukte, Brunnen, Pumpen, Wasserstrahlen, Siphons zum Löschen von Feuer, Hebemaschinen, Wassermühlen und Windmühlen, andere, die durch Armkraft oder mit den Füßen angetrieben werden, … zu bauen. Diese Mühlen sind nicht alle für denselben Zweck, einige dienen dem Mahlen von Getreide, andere zur Papierherstellung, für Salpeter, zum Farben mahlen, zum Holz- oder Steinsägen, für Tuchmacher, Druckpressen, etc. Es gibt Maschinen zum Heben großer Lasten, andere dienen dem Angriff und der Verteidigung von Plätzen, beim Bau von Gebäuden, etc. Boeckler untersucht die vielfältigen Anwendungen des Zahnrades in der Mechanik. Er analysiert die verschiedenen Möglichkeiten, dieses Rad zu drehen, vom Wasser oder Wind bis zur menschlichen oder tierischen Kraft.
Mit einem offensichtlichen künstlerischen Sinn illustriert der Architekt 154 großartige Kupferstichtafeln der verschiedensten mechanischen Erfindungen. Mehrere dieser Stiche sind Entwürfe des Autors mit ungebändigter Fantasie und echtem Verständnis der Mechanismen in den vorgeschlagenen Erfindungen. Die letzte Tafel des Werkes, die oft fehlt, ist von höchstem Interesse, da sie eine Feuerwehrpumpe zeigt, die von 7 Männern bedient wird, eine ganz neue deutsche Erfindung von 1658 des deutschen Ingenieurs Hans Hautsch. Tafel 5 zeigt eine Maschine zur Herstellung von Tinte für den Kupferstichdruck.
Kostbares Exemplar in seiner zeitgenössischen Einband erhalten.
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