Lille, Aus der Druckerei von Pierre de Rache, zur Goldenen Bibel, im Jahr 1615.
In-12 von (13) Bl., (1) leeres Bl., 588 Seiten, (1) leeres Bl. Kleine Wurmspur im weißen unteren Rand der Seiten 91 bis 121, 143 bis 163 und 553 bis 588 ohne Textverlust, Papier leicht gebräunt. Ganzes Pergament mit Umschlag, Spuren von Bindungen, glatter Rücken mit handschriftlichem Titel. Bindung der Zeit.
155 x 93 mm.
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Sehr seltene « Erstausgabe dieses scherzhaften und unterhaltsamen Werks gegen das Laster des Trunkenheit und die Trunkenbolde » (Vicaire, 62). Brunet, I, 626; Sommervogel, Bibliothèque de la Compagnie de Jésus, I, 834
« Band mit außergewöhnlichen Abhandlungen. Das Buch wurde gesucht » (Rahir, La Bibliothèque de l’amateur, 304).
« Wenig verbreiteter Band » betont Brunet.
Geboren 1571 in Saint-Omer, trat Antoine de Balinghem im Alter von 17 Jahren in die Gesellschaft Jesu der Südniederlande ein und wurde zur Novizenausbildung nach Novellara in Italien geschickt. Als Philosophielehrer in Douai und anschließend in Löwen wurde er 1596 zum Priester geweiht und verbrachte den Rest seines Lebens mit dem Unterrichten und Übersetzen zahlreicher Bücher aus dem Italienischen und Spanischen. Er starb am 24. Januar 1630 in Lille.
Die Après dinées sind in Form von Dialogen über Völlerei und Trunkenheit verfasst, die zwischen dem Autor und verschiedenen Handwerksvertretern geführt werden, die ihre Meinung zu den Themen „Gut trinken“ und „Gut essen“ äußern. Es folgen die Standpunkte eines Theologen, eines Kanonisten, eines Rechtsgelehrten, eines Politikers, eines Arztes, eines Philosophen und eines Historikers. Die zwei Sünden werden analysiert, kommentiert und dann von den sieben Experten gelobt oder getadelt. Der Autor richtet sich nicht nur an die einfache Bevölkerung, er beschuldigt auch den Magistrat, die Interessen der Stadt zu gefährden, verurteilt den Richter, der die Interessen seiner Klienten blockiert, und den Beichtvater, der riskieren würde, die Geheimnisse des Beichtstuhls preiszugeben, wenn er getrunken hat, usw.
« Sehr interessantes und bedeutungsvolles Dokument über die Sitten und Bräuche der flämischen Bevölkerung seiner Zeit » (Oberlé).
Ansprechendes Exemplar in reiner zeitgenössischer Einband.
Ex-libris-Stich mit dem Motto Beatus homo quem tu erudieris Domine und den Initialen « A.L.S. » auf dem Vorsatz.
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