BOCK, Hieronymus. Kreütterbuch, darin underscheidt, Nammen und Würckung der Kreütter, Stauden, Hecken unnd Beumen, sampt ihren Früchten, so inn Teutschen Landen wachsen, auch der selben eigentlicher unnd wolgegründter Gebrauch inn der Artzney, fleissig dargeben… Item von den vier Elementen, zamen und wilden Thieren… Jetz und auffs new mit allem Fleiss ubersehen und… gemehret durch Melchiorem Sebizium.

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Erste illustrierte Ausgabe des kulinarischen Traktats von Hieronymus Bock, dem Vater der deutschen Botanik.
 Prunkvolles illustriertes Herbarium mit 590 Holzschnitten in prächtigen zeitgenössischen Farben, eine Referenzausgabe, die für den Nachdruck in München 1964 gewählt wurde. Wertvolles Exemplar aus der königlichen Bibliothek, perfekt erhalten in zeitgenössisch gestempeltem Schweinsleder, signiert von Caspar Kraft dem Jüngeren.

Nicht vorrätig

Straßburg, 1577.

Fortes Band in-folio von (30) ff., 450 ff., (24) ff. das letzte weiß, winziger Riss in der weißen Randseite der S. 375, alte handschriftliche Anmerkung am Rand eines Blattes, kleine beschädigte Stelle ehemals restauriert auf f. 448.

Schweinslederüberzug auf Holzdeckeln, Platten an den Kanten abgeschrägt und verziert mit einer schönen geprägten Dekoration bestehend aus zwei Rändern und vier Feldern mit legendenhaften Figuren, metallische Verschlüsse, Rücken mit fünf Bünden verziert mit kalten Filetenkästchen, rote Schnitte. Einband der Zeit: Caspar Kraft in Wittenberg.

335 x 216 mm.

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Erste illustrierte Ausgabe des kulinarischen Traktats von Hieronymus Bock (1498-1554), dem Vater der deutschen Botanik und prächtigem Kräuterbuch mit 590 zeitgenössisch kolorierten Holzschnitten.

Green, Wegmarken der botanischen Geschichte I, 1983, S. 304-359. – Blunt & Raphael, Das illustrierte Kräuterbuch, 1979, S. 129-132. – Nissen, BBI, Nr. 182.- Muller, Straßburger Bibliographie III, 1986, S. 523, Nr. 177.- Index Aureliensis IV, 1970, S. 378: BL, München SB, Rom BV, Wroclaw.

Arzt und Botaniker H. Bock (1498-1554) ist, gleichauf mit Brunfels und Fuchs, einer der drei „Väter der deutschen Botanik“. Der Aufschwung der Botanik in der Renaissance zeichnet sich durch eine gänzlich erneuerte Ikonographie aus, da das Bild nicht nur das Verständnis des beschreibenden Textes ermöglichen, sondern auch die Pflanze zu therapeutischen Zwecken identifizieren sollte.

Bock steht in der ersten Reihe der Wiederbegründer der Botanik im 16.e Jahrhundert.

Seine Studien von Pflanzen resultierten aus Beobachtungen, die er in der Natur machte, bei häufigen Ausflügen in die Ardennen, Vogesen, Jura, Schweizer Alpen und an den Rhein.

Kommentator antiker Texte und Pionier der direkten Beobachtung, sammelte der Garteninspektor des Botanischen Gartens Zweibrücken eine große Anzahl von Exemplaren, bei denen er den Ursprung der Pflanzen, die Bedingungen ihrer Herbarisierung sowie deren medizinische Tugenden präzisierte.

« Bock ist der zweite der deutschen Begründer der Botanik… Seine Beschreibungen von Blumen waren bemerkenswert klar… er berücksichtigte Elemente, die seine Vorgänger völlig ignoriert hatten. Er erkannte die Krone, Staubblätter und Pistille als wesentliche Teile vieler Blumen an und ist wahrscheinlich der 1.er Botaniker des 16.eJahrhunderts, der die Notwendigkeit einer Klassifikation verstand. » Hunt.

« Er war es, der als erster eine gewisse Methode in die Botanik einführte, von der weder bei Brunfel noch bei Fuchs eine Spur zu finden ist. » (Jourdan, Medizinische Biographie.)

« Einer der ersten, der originale Beschreibungen von Pflanzen gab, anstatt sich auf das zu verlassen, was Dioskurides oder
Plinius geschrieben hatten
» (Morton, Geschichte der botanischen Wissenschaft, S. 125).

Der Text des Kreütterbuchs erschien 1539, ohne Illustration, aus Geldmangel. Arber bemerkt, dass dies in gewisser Weise ein Glück war, das ihn stimulierte, ihn zwang, jede Pflanze minutiös zu beschreiben, so sehr, dass Fuchs, kritisiert für die Geschmacklosigkeit seiner Beschreibungen, einige davon wortwörtlich übernahm. (Arber, Kräuterbücher, 1986, S. 151-153).

Die erste illustrierte Ausgabe (468 Holzschnitte) geht auf 1546 zurück; die Ikonographie wurde 1551 auf 530 Drucke erweitert. Die vorliegende Ausgabe von 1577, herausgegeben von dem Mediziner Melchior Sebitz dem Älteren, Rektor der Universität Straßburg, integriert erstmals das Kochbuch von Bock, das 1550 separat veröffentlicht wurde, ohne Illustration.

Geschätzte Ausgabe, kontinuierlich bis ins 17.e Jahrhundert neu aufgelegt. Sie wurde für den Nachdruck im Faksimile (München, 1964) ausgewählt.

Die Illustration umfasst etwa 590 Holzschnitte, gezeichnet und gestochen von David Kandal, zeitgenössisch koloriert.

Mariette pries das Talent und die Präzision von David Kandal (1520-1592), Blumenmaler und Stecher.
Der Straßburger Künstler beschränkte sich nicht darauf, die Kompositionen von Fuchs oder Brunfels zu interpretieren, sondern lieferte hundert eigene Werke.

Seine Zeichnungen geben die Pflanzen von der Wurzel bis zur Blume wieder, manchmal mit Genreszenen ergänzt, außerdem das Porträt des Autors, ganzseitig in architektonischer Umrahmung, und das Wappen von Philipp Wilhelm von Oranien-Nassau, ebenfalls ganzseitig.

Ein prestigeträchtiges Exemplar, bei dem der Farbbestandteil, streng zeitgenössisch, nicht nur sorgfältig, sondern auch homogen ist. Diese Liniengravuren, ohne Schraffierung und wenig schattiert, eigneten sich gut zur Kolorierung.

Erste illustrierte Ausgabe des kulinarischen Traktats von Bock.

Le Teutsche Speisskammer, illustriert mit 19 Holzschnitten nach Zeichnungen des Schweizer Malers Tobias Stimmer, enthält hundert Seiten, auf denen der Autor Ernährungsgewohnheiten bespricht: Geflügel, Fisch, Gemüse und Kräuter, Milch, Butter, Weine (erste Erwähnung des Rieslings), Käse (deutsch, schweizerisch und niederländisch), Gewürze (Ingwer, Pfeffer, Kardamom, Nelken, Safran), deutsches Brot (auf Roggen- oder Gerstenbasis), Honig und Zucker (damals als Medikament betrachtet).

Die in der ersten Auflage gestochenen Szenen zeigen den Fischmarkt, Metzgerei, Bankett, Küche, Keller etc. Der letzte Abschnitt, Von Panckentieren unnd Schlassdruncken zeigt mehr den lutherischen Pastor, der er auch war, als den Botaniker. Er behandelt Bankette ebenso wie die kombinierten Effekte von Trunkenheit und Tanz und predigt Mäßigung.

(Weiss, Gastronomia, 1996, Nr. 427; Bitting, Gastronomische Bibliographie, 1939, S. 46, ebenso Cagle, Eine Frage des Geschmacks, 1999, Nr. 85, verzeichnen nur die Ausgabe von 1550).

Prachtvolles Exemplar, perfekt erhalten, in zeitgenössisch geprägtem Schweinsleder, signiert von Caspar Kraft dem Jüngeren.

In der Werkstatt von Caspar Kraft in Wittenberg ausgeführt, ist der Einband mit vier von Haebler signalisierten Platten geschmückt. Auf der Rückseite wiederholt, ist eine von ihnen mit Initialen signiert. CK. Sie sind beschriftet und stellen Lucretia, die Gerechtigkeit (zwei verschiedene Platten) und eine Allegorie der Vernunft dar.

(Haebler, Rollen und Plattenstempel des XVI. Jahrhunderts, 1928-1929, Band I, S. 218, Nr. VIII; S. 216, Nr. II und Band II, S. 326, Nr. VII a-b.)

Provenienz :

ex-libris handschriftlich in roter Tinte auf dem Vorsatz: Niclas Oschenbach Haübttman, 1602; begleitet von einem Kupferstich von J.B. Collaert nach Jan van der Straet: Mars in den Armen der Venus, um 1600 (Hollstein, 93);

Inschrift auf dem Titel, die die Herkunft aus der Benediktinerabtei von Weingarten, datiert 1659;

Königliche Bibliothek von Stuttgart, nach der Säkularisierung der Abtei im Jahr 1803. Feuchtstempel.

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Auteur

BOCK, Hieronymus.