London, Gedruckt für den Autor, John Rivington, 1755-1760.
2 Bände in Folio: I/ (3) Blatt, 100 Seiten Text, 150 ganzseitige Tafeln; II/ (1) Blatt, S. 101 bis 200, Tafeln 151 bis 300 davon 2 ausklappbar, (2) Blatt; die ersten 3 Blätter von Band I restauriert und neu eingemargt ohne Verlust, 5 Tafeln leicht fleckig, 8 gebräunt oder fleckig, kleine Risse in 1 ausklappbarer Tafel ohne Verlust. Eine nicht signierte Tuschzeichnung wurde auf S. 30 von Band I eingebunden. Halb-Maroquinrot mit kleinen Ecken aus cremefarbenem Pergament, Rücken mit erhabenen Bünden verziert, Titelschild und Bandziffer aus olivgrünem Maroquin, goldene Schnitte. Moderne Bindung.
410 x 252 mm.
Originalausgabe mit 300 sehr schönen Texttafeln, in Kupfer gestochen. par Jefferys, Mynde, Miller…, davon 2 ausklappbar, alle zeitgenössisch fein koloriert.
Brunet, V, 1718 ; Nissen, 1378 ; Pritzel, 6241 ; Graesse, Schatz der seltenen Bücher, S. 525 ; Grêt Flower Books S. 121 ; Dunthorne 209 ; Henrey 1097 ; Hunt 566 ; Stafleu und Cowen TL2 6059.
Prachtvolle Sammlung von Blumen und Pflanzen, die zur Zeit der Veröffentlichung fein koloriert wurden.
Philip Miller (1691-1771) war einer der großen Bewunderer von Linné, dessen Prinzipien und Nomenklatur er ab 1768 übernahm. Das vorliegende Werk wurde 1755 begonnen und erst 5 Jahre später vollendet.
Miller trat 1722 die Nachfolge seines Vaters als Superintendent des Garten der Gesellschaft der Apotheker in Chelsê an, und unter seiner Leitung wurde diese reiche Einrichtung bald das reichste Europas für fremdländische Pflanzen.
Dank seiner Bemühungen wurden viele exotische Pflanzen erfolgreich in England akklimatisiert; und seine zahlreichen Kontakte mit den berühmtesten Botanikern, sei es in Europa oder in Indien, haben wesentlich dazu beigetragen, botanische Entdeckungen zu verbreiten. Er machte sich zuerst durch einige in den Philosophischen Transaktionen veröffentlichten Abhandlungen einen Namen; aber sein Gärtnerlexikon, das 1731 veröffentlicht und oft nachgedruckt wurde, besiegelte seinen Ruf. Linné sagte, dieses Buch wäre eher das Wörterbuch der Botaniker als das der Gärtner. Dem Autor war das seltene Glück beschieden, siebenunddreißig Jahre später die achte Ausgabe zu veröffentlichen. In den ersten folgte er ausschließlich den Methoden von Ray und von Tournefort ; aber in der Ausgabe von 1768 übernahm er die Prinzipien und die Nomenklatur von Linné, dessen einer der eifrigsten Bewunderer er schließlich wurde.
Ursprünglich als Ergänzung zu einer früheren Veröffentlichung geplant, ist Millers Werk “ein ausreichend abgeschlossenes Werk und kann nach eigenen Verdiensten beurteilt werden” (Hunt).
In der Vorrede erklärt Miller seine Absicht, für jede Pflanze jedes bekannten Pflanzengeschlechts eine Tafel zu veröffentlichen, aber er gab dieses Vorhaben auf, um sich ausschließlich auf “…nur jene Pflanzen zu konzentrieren, die entweder von sich aus interessant sind oder in Handel, Medizin usw. nützlich sein könnten, einschließlich der Abbildungen solcher neuer Pflanzen, die von früheren Botanikern übersehen wurden.“
„Die illustrierten Pflanzen wurden entweder nach Zeichnungen von Exemplaren aus dem Chelsê Physic Garden oder nach Zeichnungen, die Miller von seinen zahlreichen Korrespondenten erhielt, darunter John Bartram, der Naturforscher aus Pennsylvania (siehe Tafel 272), und Dr. William Houston, der ausgiebig in Amerika und Westindien reiste und Miller seine Papiere, Zeichnungen und sein Herbarium vererbte (siehe Tafeln 44 und 182). Für die im Garten gezeichneten Pflanzen beschäftigte Miller Richard Lancake und zwei der führenden botanischen Künstler und Stecher dieser Zeit, Georg Dionysius Ehret und Johann Sebastian Miller.
Wie Millers ‚Catalogus Plantarum‘ sind viele der geätzten und gestochenen Tafeln zart in Farbe gedruckt, um nach der Handkoloration einen lebhafteren Eindruck zu vermitteln.“
Das Werk erschien mittels Subskription, in 50 monatlichen Lieferungen, jede enthielt 6 Tafeln, zwischen dem 25. März 1755 und dem 30. Juni 1760.
Das Werk wurde 1771 und 1809 erneut gedruckt.
Sehr schönes Exemplar aus der Bibliothek von P. Barfoot mit handschriftlichem Exlibris.
Vollständige Exemplare dieser Erstausgabe sind selten.