BRANDT, Sébastien. [La Nef des Fous]. Stultifera Navis.

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„Die schönste illustrierte Inkunabelausgabe mit 118 Holzschnitten, vollendet am 8. März 1498“ (Brunet, I, 1204). Die Illustration wird Albrecht Dürer von Erwin Panofsky zugeschrieben.
Erste lateinische Inkunabelausgabe, die in Paris veröffentlicht wurde.

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Artikelnummer: LCS-17857 Kategorie:

Paris : [Joannes Philippi für] Enguilbert, Jean et Geoffroy de Marnef, 8. März 1498.

Klein in-4 von clii ff., (4) ff., 118 Holzschnitte, davon 1 auf dem Titel, kleine restaurierte Riss am Rand der S. xv, knappe Seitenränder mit Beeinträchtigung einiger Randnotizen sowie am Ende eines Holzschnitts von den 118.

Roter Maroquin, doppelter Goldrahmen auf den Platten, Rücken mit erhabenen Bändern, doppelter Goldschnitt auf den Kanten, goldene Innenverzierung, Goldschnittkanten. David.

189 x 129 mm.

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Première édition incunable latine publiée à Paris.

Hain 3753 ; Goff B. 1092 ; BMC VIII 150.

Der schönste illustrierte Inkunabel – « diese Pariser Ausgabe ist schöner als die vorherigen ». (Brunet, I, 1204).

Sie ist mit 118 Holzschnitten verziert, davon einer auf dem Titel, 113 im Text und 3 auf ganzen Seiten. Man findet auch das Zeichen der Brüder de Marnef auf der Rückseite des letzten Blattes. Diese Illustration übernimmt die der ersten lateinischen Ausgabe von 1497, die von Erwin Panofsky Albrecht Dürer zugeschrieben wurde (Das Leben und die Kunst Albrecht Dürers, S. 53-54).

Sie ist hier von bemerkenswerter Qualität.

« Die Pariser Ausgabe, von Marnef, 1498, in-4, in runden Buchstaben, mit Holzschnitten, trägt denselben Titel wie die Basler Ausgabe vom März 1497; sie hat clii paginierte Blätter und 4 unpaginierte Blätter, wobei 3 das Inhaltsverzeichnis enthalten; auf der Rückseite des letzten paginierten Blattes liest man das Nachwort: Finis Narragonice navis :… in laudatissima vrbe Parisiensi : nup opera & pmotioe Gaufridi de marnef. Anno salutis nostre m.ccccxcviii. die Viii Martii.

Das Blatt, das den Band abschließt, zeigt auf der Vorderseite 8 lateinische Verse mit einer Figur namens Fatus mundanus und auf der Rückseite das Zeichen von Marnef. Insgesamt gibt es 118 Platten ». (Brunet)

Né à Strasbourg en 1458, Sébastien Brandt, écrivit cet ouvrage lorsqu’il devint conseiller de l’empereur Maximilien 1er.

Die Idee des Gedichts stammt möglicherweise von einem alten Brauch des Faschingsdienstags, der den Bevölkerungen am Ober- und Niederrhein eigen war.

Der Autor lässt alle Narren des Landes an Bord eines Schiffes gehen, das die verschiedenen sozialen Klassen repräsentiert: Klerus, Adel, Magistrat, Universität, Handel, Bauern, Köche… Jedem ist ein Kapitel gewidmet, das es Brandt ermöglicht, eine Karikatur der verschiedenen Zünfte und Berufe und eine Satire auf die Hauptnärrischkeiten, Missbräuche und Laster der menschlichen Natur zu skizzieren.

Die für die Zeit atemberaubende Illustration in ihrer satirischen Inspiration besteht aus 118 Holzstichen, die mit scharfem Witz Szenen des Alltagslebens darstellen.

Diese Holzschnitte (112 x 85 mm) reproduzieren in einem sehr reinen Druck diejenigen der französischen Ausgabe von 1497.

Ursprünglich wurden sie jedoch entworfen, um eine Ausgabe im Format in-4 zu illustrieren.

Drei Holzschnitte erscheinen zudem hier erstmals: derjenige auf der Titelseite und zwei Figuren, die die von Brandt an seinem Werk vorgenommenen Ergänzungen auf den Blättern S4 und S6 (ganzseitig) illustrieren.

Die Modernität der Illustration verleiht dem Werk ein großes Interesse und macht es zu einem der berühmtesten illustrierten Bücher der Buchgeschichte. Es ist tatsächlich eines der ersten Beispiele für humorvolle Stiche und eine der ersten Illustrationen, die direkt an einen Text angepasst wurden.

Claudin betrachtet diese Folge von Stichen als eine der wichtigsten des französischen illustrierten Buchs und reproduziert nicht weniger als 9 Stiche.

Fairfax Murray kommentiert diese Ikonographie mit den Worten: « Im Text sind Illustrationen von großem Interesse, wobei die Vielfalt der zeitlosen menschlichen Torheiten mit viel Humor dargestellt wird und unter anderem Darstellungen von Handwerken und Berufen jener Zeit eingeführt werden ».

Dieses Werk erschien erstmals 1494 auf Deutsch in Basel bei Bergman von Olpe. Letzterer ließ 1497 eine lateinische Ausgabe in der Übersetzung des Humanisten Jakob Locher (1471-1528), Schüler und Freund des Autors, erscheinen.

Diese Ausgabe, die am 8. März 1498 gedruckt und für die Gebrüder de Marnef gedruckt wurde, ist die erste Pariser Ausgabe. Sie folgt der Basler Ausgabe von 1497 und endet mit einem Epigramm von Thomas Beccadelli. Sie wird manchmal unter der Adresse « Paris, Geog Wolf für Geoffroy de Marnef » katalogisiert. Sie ist der irrtümlich auf 1488 datierten Lyoner Ausgabe voraus, ist schöner als die vorherigen und die begehrteste laut Brunet.

Provenienz: Charles Lormier, mit Exlibris mit Initialen CLR (Charles Lormier aus Rouen) (Kat. 1, 1901, Nr. 280); André Hachette, mit Exlibris; Georges Flore und Geneviève Dubois, mit Exlibris.

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Zusätzliche Informationen

Auteur

BRANDT, Sébastien.

Éditeur

Paris: [Joannes Philippi für] Enguilbert, Jean und Geoffroy de Marnef, 8. März 1498.