ILLUMINIERTE HANDSCHRIFT [Heures 0 lusage de Paris].

Preis : 95.000,00 

Sehr angenehme pariser illustrierte Handschrift geschmückt mit 6 großen Miniaturen, gebunden in einem eleganten Einband des 16. Jahrhunderts.
Schimmernde illuminierte Handschrift geschmückt mit 6 ganzseitigen Gemälden von bemerkenswerter Ausführungsqualität.

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Artikelnummer: LCS-18115 Kategorien: , , ,

Paris, etwa 1485.

Kleines in-8 von 150 Blättern auf Pergament, das erste und letzte weiß. Exemplar gerichtet.

Gotische Schrift in brauner Tinte, der Kalender auf Französisch in blauer, roter und goldener Tinte.

Kalenderrechtfertigung: 80 x 50 mm, 17 lange Zeilen,

Textrechtfertigung auf Latein: 81 x 50 mm, 16 lange Zeilen, Textura-Schrift, Blätter 25v und 86v weiß.

Braunes Kalbsleder, Deckel vollständig mit einer vergoldeten Verzierung geschmückt, breites rhombenförmiges Muster in der Mitte mit einem Supra-Libris, Rücken mit Bünden, vergoldete Schnittkanten, Spuren von Bändern. Lyoner Einband aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.

155 x 103 mm.

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Schillernd illuminiertes Manuskript, verziert mit 6 ganzseitigen Gemälden von bemerkenswerter Ausführungsqualität und schillernden Farben, die das Kunsthandwerk der französischen Buchmaler unter der Herrschaft von Karl VIII. bezeugen.

Der Text:

Ff. 1-12v Kalender auf Französisch mit einem Heiligen für jeden Tag des Jahres in goldener, blauer und roter Tinte, abgeleitet von Perdrizet 1933 (Vorhandensein von Sainte Arragonde am 30. Januar, Saint Amant am 6. Februar, Saint Vaast am 8. August).

Ff. 13-18v Perikopen der 4 Evangelien.

Ff. 18v-25 Obsecro te und O Intemerata in maskuliner Form verfasst.

Ff. 26-86 Stunden der Jungfrau nach dem Gebrauch von Paris.

Ff. 87-105v Bußpsalmen gefolgt von s. Denis, s. Gervais, s. Prothais und s. Germain.

Ff. 106-112v Stunden des Kreuzes und Stunden des Heiligen Geistes.

Ff. 113-148v Totenoffizium nach dem Gebrauch von Paris.

Ornamentierung: Die Ornamentierung umfasst 6 große ganzseitige Miniaturen von schöner Gestaltung.

F. 13 Der heilige Johannes der Evangelist auf der Insel Patmos mit dem Adler und einem großen Felsen hinter ihm.

F. 26 Verkündigung: Die Jungfrau hat die Hände über ihrer Brust gekreuzt, ihr Buch liegt hinter ihr, der Engel grüßt sie.

F. 87 David als Sieger über Goliath in einer schönen Landschaft aus blauen und grünen Hügeln.

F. 106 Kreuzigung: Die Jungfrau und der Heilige Johannes beten links, der Zenturio und seine Soldaten sind rechts. Der Zenturio trägt einen geknoteten Gürtel. Der Himmel ist gefüllt mit kleinen goldenen Punkten.

F. 110 Pfingsten: Die Szene ist auf einer Diagonalen aufgebaut. Die Jungfrau betet vorne, gefolgt von den Aposteln. Der Heilige Johannes ist neben ihr und der Heilige Petrus hinter ihr.

F. 113 Job auf dem Misthaufen mit einem Freund, der einen geknoteten Gürtel trägt.

Herrliche Bordüren an den vier Seiten der Miniaturen mit ökofreundlichen Stämmen und einem Hybriden auf f. 13, einem Reiher auf f. 87, einer hybriden Frau auf goldenem Grund auf f. 110, einem Hybriden auf ff. 26 und 113 auf geteiltem Pergamentgrund.

Seitliche Bordüren auf f. 18v, 22v, am Anfang der Stunden ff. 48v, 60, 65, 68, 71v, 75, 81v.

Initialen in 1 und 2 Linien auf rotem und blauem Grund, Buchstaben in Gold, Initialen in 3 Linien Pariser Stil auf goldenem Grund, Buchstaben in weiß- und rosafarbenen Rollen und rotem Hintergrund, Buchstaben in weiß- und blaufarbenen Rollen.

Sehr schönes Manuskript in einwandfreiem Zustand, von einem Künstler mit mehreren Namen illuminiert.

J. Plummer und J. Lauga nennen ihn den Meister von Morgan 26 und situieren den Beginn seiner Karriere in Langres (J. Lauga, Die liturgischen Manuskripte im Bistum Langres am Ende des Mittelalters. Die Auftraggeber und ihre Künstler, 2007, Universität Paris IV, unter der Leitung von F. Joubert, Bd. 1, S. 273-284, Bd. 2, Nr. 58, S. 577-611, Nr. 56, S. 541-560).

J. Plummer und Fr. Avril schreiben ihm das Spiel der moralisierten Schachspiele (Paris BnF., Ms. Fr. 2000) zu.

Fr. Avril nennt ihn den Meister von Romuléon des Museums Cluny nach den Fragmenten (Cl. 1804 und Cl 1819) aus Limoges, Niort Rés. G.2.F.

Der Künstler lässt sich von deutschen Modellen inspirieren. So ist der Vergleich von Jesus vor Pilatus in Morgan 26 die exakte Replik eines Kupferstichs von Israel van Meckenem, der im Bartsch Illustrated 493 (Abb. 354-355) wiedergegeben ist, wie J. Lauga erkannt hat.

Die moralisierten Schachspiele tragen die Waffen von Nicolas von Anjou, Enkel von König René und Sohn von Jean de Calabre, der 1473 starb, aber der Stil weist eher auf die 1480er Jahre hin, wie N. Reynaud 1993 vorschlägt (Die illuminierten Manuskripte in Frankreich 1440-1520, Kat. 213). Der Autor schlägt vor, dass das unvollendete Manuskript für René II. von Lothringen vollendet worden sein könnte. M. Herman schlägt in Anlehnung an Fr. Avril vor, dass das Manuskript von Yolande D’Aragon ihrem Sohn René II. von Lothringen geschenkt wurde („Illumination und Auftrag illuminierter Manuskripte“, Langres in der Renaissance, Kat. Ausstellung 19. Mai bis 7. Okt. 2018 Kunst- und Geschichtsmuseum von Langres, Ars-en-Moselle, Langres 2018, S. 336-340, Hinweis 83). N. Reynaud schreibt ihm den Kodex 2538 von Wien zu, Die jüdischen Kriege, der für Louis de Laval oder François de Laval gemalt zu sein scheint. Das Manuskript wurde von Pierre Rouche aus Langres kopiert, der ebenfalls in Paris arbeitete.

I. Delaunay schlägt vor, ihn mit Pierre Garnier zu identifizieren, einem Maler im Dienst von König René von 1476 bis 1480, der sich um 1485 in Paris niederließ (Künstlerischer Austausch zwischen handgeschriebenen und gedruckten Stundenbüchern in Paris ca. 1480-1500, Paris Universität Paris, unter der Leitung von f. Joubert, Doktorthese 2000, t. I, S. 186, t. II, S. 57-60). Darüber hinaus lässt er sich von einem aktiven Künstler am Hof von Lothringen inspirieren: Georges Trubert. Er übernimmt seine Halbfigur-Rahmen in mehreren seiner Manuskripte.

Der gleiche Felsen hinter dem Heiligen Johannes findet sich in den Stunden zum Gebrauch von Langres Pierpont Morgan Library M. 26 und der Miniatur desselben Themas in Chaumont 34. Kleine goldene Punkte zur Erhellung des Himmels sind auch in der Piéta von New York zu finden. Die rosafarbenen Gesichter sind sehr schön.

Der Künstler illuminiert auch andere Pariser Manuskripte (Paris, BnF. Ms. Latin 13295 und 1423).

Le manuscrit a été revêtu au milieu du XVIe Jahrhunderts.

Provenienz: aus der Bibliothek Marie//de/Lisle mit einem zwischen den zwei Buchdeckeln geteilten supralibris.

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ILLUMINIERTE HANDSCHRIFT

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