FROES, Luis Lettera annua del Giappone dell’anno MDXCVI. Scritta dal P. Luigi Frois, al R.P. Claudio Acquauiua Generale della Compagnia di Giesù. Tradotta in Italiano dal P. Francesco Mercati Romano della stessa Compagnia.

Seltene Ausgabe des Briefes, den der Jesuitenmissionar Froes 1596 aus Japan an Pater Acquaviva schickte.

Dieser bemerkenswerte Bericht bietet eine detaillierte Beschreibung der Fortschritte der christlichen Missionen in Asien in den Jahren 1595-1596 und des Zustands der Kirche in Japan am Vorabend der Verfolgungen. Reich an weltlichen Details, bietet er ein kurzes Bild der politischen Lage des Landes und analysiert systematisch die Bilanz der Missionen Stadt für Stadt. Der Brief wurde von Nangazaqui gesandt und ist vom 13. Dezember 1596 datiert. Seiten 82; nicht in Cordier.

Luis Froes (1528-1597) war ein portugiesischer Jesuit, der für die Missionen bestimmt war und der 1548 P. Barzeo auf seiner Reise nach Indien begleitete. Froes erlangte bald in Goa einen großen Ruf durch seinen Eifer, sein Wissen und seine Intelligenz. Nach einer einjährigen Mission in Malakka kehrte er nach Goa zurück und wurde 1563 nach Japan gesandt: seine evangelischen Erfolge folgten ihm dort. 1565 hatte er bereits sechzig Bonzen in Omura getauft; aber vor allem in Miaco machte er die meisten Proselyten trotz grausamer Verfolgungen durch die japanischen Behörden, die in ihm einen politischen Agenten unter der Robe des katholischen Apostels sahen. Er wurde sogar nach Sacoy verbannt, wo er seine fruchtbaren Predigten fortsetzte. 1569 erlaubte der große General der Krone Nobunaga ihm den Aufenthalt in Miaco und gestattete ihm sogar, in seiner Gegenwart eine theologische Diskussion gegen die Bonzen zu führen. Pater Froes blieb siegreich; um jedoch den Fallstricken seiner Rivalen zu entgehen, hielt er es für angebracht, das göttliche Wort in der Provinz Bungo zu verkünden. Bei seiner Rückkehr nach Miaco im Jahr 1581 Nobunaga gestattete man ihm, seinen Glauben öffentlich zu bekennen, und gewährte ihm sogar das Recht, eine Kirche zu errichten.

Aber nach dem Tod von Nobunagasah sein Nachfolger die Vasallen, die sich einer fremden Macht, dem Papsttum, unterwarfen, mit Argwohn, da er dessen Natur nicht verstehen konnte. Er erklärte sich gegen die Christen, und P. Froes musste nach Nangazaqui flüchten, wo er starb. Die Spannungen zwischen portugiesischen Jesuiten und spanischen Franziskanern lieferten ihm 1587 einen Vorwand, das Werk der Missionare zu verbieten. Die Missionare setzten ihr Werk jedoch im Verborgenen fort, ohne belästigt zu werden. Während der Handel mit dem Ausland gefördert wurde, waren Bekehrungen nicht erwünscht.

Der Eifer der franziskanischen Missionare sollte 1596 mit der San-Felipe-Affäre, einem spanischen Galeon, dessen Matrosen, etwas belästigt, drohten, die spanische Macht um Hilfe zu bitten, das Fass zum Überlaufen bringen. Hideyoshi, der eine Invasion befürchtete und die Missionare für Spione hielt, ließ 1597 sechunddreißig Christen, darunter sechs Franziskaner, kreuzigen.

Sehr ansprechendes Exemplar dieser Schrift, die vom missionarischen Elan des 16. Jahrhunderts zeugt, bewahrt in ihrem reinen Elfenbeinpergament der Zeit.

Kein Exemplar dieser seltenen Ausgabe wird in den öffentlichen Bibliotheken Frankreichs bewahrt.

OCLC listet nur 3 Exemplare: in der Bayerische Staatsbibliothek, an derUniversität Maastricht und an derUniversität von Minnesota.

Das einzige andere Exemplar dieses Werkes, das in den letzten dreißig Jahren auf dem Markt erschien, wurde am 25. Juni 1992 für 7.800 £ von Sotheby’s Londonverkauft, also vor über 15 Jahren für 13.000 €.