Paris, bei der Witwe von Jên-Baptiste Coignard und Jên-Baptiste Coignard Sohn, 1691.
In-12 von (6) Bl., 324 S., (1) leer Bl. Kleines Wurmloch im weißen Rand der ersten 5 Blätter, ohne das erste weiße Vorsatzblatt. Gebunden in vollbraunem Leder der Zeit, ehemals restauriert, mit Rückenband und goldverzierten Fleurons, marmorierte Schnitte. Gelenke und Rücken abgerieben. Einband der Epoche.
166 x 91 mm.
Absolut seltene Originalausgabe dieses Märchens von Charles Perrault, erschienen einige Wochen vor der ersten separaten Ausgabe.
Es handelt sich hier um die Erstausgabe mit dem Titel zur Adresse der Witwe und des Sohnes von J.B. Coignard. Einige Exemplare dieser Originalausgabe tragen die Adresse von J.B. Coignard, andere die seiner Witwe und seines Sohnes. J.B. Coignard starb 1688, und einige der in der Familienpresse im Jahr 1690 gedruckten Bücher tragen die Adresse seiner Witwe. Aber viele Bücher werden noch bis 1697 mit der Adresse von J.B. Coignard gedruckt. So ist die erste separate Ausgabe von Die Marquise de Salusses, die Ende 1691 erscheint, noch mit der Adresse von J.B. Coignard gedruckt. Es ist daher extrem schwierig zu wissen, welches der beiden Titelblätter, das mit der Adresse des Druckers oder das mit der Adresse seiner Witwe und seines Sohnes, zuerst gedruckt wurde. Es ist wahrscheinlich, dass einige Exemplare der Originalausgabe Ende des Jahres 1691 mit einem Zwischentitel in den Handel kamen. Aber die Priorität einem oder dem anderen Titelblatt zu geben, scheint schwierig.
Am 25. August 1691 las der Abbé de Lavau der Académie Française ‘Die Marquise von Salusses oder die Geduld von Grisélidis’ vor, die mit viel Beifall aufgenommen wurde. Die Versnovelle von Charles Perrault erschien kurz danach im ‘Sammelband’ der Akademie für 1691, wo auch ‘An Monsieur ** beim Senden der Marquise de Salusses’ erscheint, ebenso wie verschiedene Texte von ihm. Sie wird ebenfalls, noch im Jahr 1691, separat bei Jên-Baptiste Coignard veröffentlicht.
Nur die separat einige Wochen später erscheinende Ausgabe wird von Tchemerzine beschrieben und bereits von ihm als « äußerst selten » (V, 172) bezeichnet.
Nur Gumuchian (Nr. 4472), Stoerer und Tannery (Nr. 402) beschreiben diese Ausgabe (unter der Adresse von J.B. Coignard). « Es ist wahrscheinlich, dass diese Novelle hier in Erstausgabe vorliegt », schreibt Tannery.
Das Lesen des Bandes, « vollständig gedruckt am 22. September 1691 », also weniger als einen Monat nach der ersten Lesung des Textes, lässt keinen Zweifel.
Im Abschnitt betitelt « An Monsieur ** beim Senden der Marquise de Salusses », Seite 195, schreibt der Erzähler « Wenn ich allen verschiedenen Meinungen gefolgt wäre, die mir über das Werk, das ich Ihnen sende, gegeben wurden, wäre nichts übrig geblieben als das nackte und einfache Märchen, und in diesem Fall hätte ich besser getan, es nicht zu berühren und es in seinem blauen Papier zu lassen, wo es seit so vielen Jahren ist… Nach dieser Konferenz habe ich entschieden, mein Werk so zu belassen, wie es in der Akademie gelesen wurde… Ich werde vom Publikum lernen, was ich davon halten soll und werde allen seinen Ratschlägen genau folgen, falls ich jemals eine zweite Ausgabe dieses Werkes herausbringe». Diese zweite Ausgabe wird von Tchemerzine als Original beschrieben, da er die Existenz unserer Ausgabe ignoriert. Die Erzählung schöpft ihre Quelle aus dem
Dekameron von Boccaccio. Erneut veröffentlicht im Jahr 1694, wird die Novelle dann von zwei weiteren ebenfalls in Versen gehaltenen Märchen begleitet, Das Eselshaut Die lächerlichen Wünsche et deren Originalausgaben diese sind. Wertvolles Exemplar mit breiten Rändern, das in seiner zeitgenössischen Volllederbindung erhalten ist.
Précieux exemplaire à grandes marges conservé dans sa reliure en plein vêu de l’époque.