Amsterdam, Hieronymus Sweerts, 1664.
In-12 quer mit: 1 Kupfertitel, 96 Seiten, 31 außerhalb des Textes mit Kupferstich gravierte Tafeln (oftmals ohne die Faltplatte), einige Flecken auf dem Frontispiz. Erhalten in seinem Heft aus dem späten 17. Jahrhundert, kleiner Mangel an der oberen linken Ecke der Vorderseite.
101 x 154 mm.
Seltene Originalausgabe des ersten Buches, das der holländischen Aristokratie die Tischkunst und die Praxis des Tranchiermeisters lehrt.
Witteveen & Cuperus 6510; Waller 1790; Vicaire, 870-871; Bitting, 530; Cagle, 1080; 116 Uncommon Books on Food and Drink, 33; Landwehr, Nr. 17.
« Das Ziel des Werkes ähnelt dem von ‚Der Kunst des Tranchierens‘ des handschriftlichen Handbuchs von Jacques Vontet aus der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts, das seinerseits vom ‚Trinciante‘ von Mathia Giegher aus dem Jahr 1639 inspiriert ist, sich aber sowohl in seinem Gegenstand und seiner Behandlung als auch in seiner Ikonographie unterscheidet.
Die Illustration, in Kupfer gestochen, umfasst 32 Abbildungen, die lehren, wie Geflügel, Wild, Fleisch, Fisch, Schinken, Languste sowie Artischocken, Torten und Kuchen zu schneiden sind; im Gegensatz zu seinen früheren Modellen zeigt sie keine Obstplatte. Das Frontispiz zeigt einen Herrn vor einer gedeckten Tafel; neben ihm steht ein Tranchiermeister, der ein Geflügel tranchiert; rechts springt ein Hund über die Überreste; der Titel ist auf dem vorderen Absatz der Tischdecke eingetragen. » (Pierre Berès, Katalog 82, Nourritures).
Exemplar des ersten Zustands, dessen Vorwort noch nicht mit den Initialen des Autors, eines Buch- und Bildhändlers, unterzeichnet ist.
Hieronymus Sweerts (1629-1696), libraire, graveur et poète, témoigne en préface que c’est par émulation qu’il a voulu donner à ses compatriotes ce traité, à l’instar de ceux utilisés par les Italiens, Allemands et Français. De fait, la suite des planches qu’il a sans doute gravées lui-même est issue du fameux Il Trinciante de Matthias Giegher (Padoue, 1621), source vive de tout l’art de trancher européen des XVIIe et XVIIIe Jahrhunderts. Er kündigt die Veröffentlichung eines zweiten Teils an, der der Kunst des Fruchttranchierens gewidmet ist, der jedoch nie erschien. Er rühmt sich, zu zeigen, wie man auf dem Teller und ohne Gabel schneidet, was seiner Meinung nach bisher nie praktiziert wurde.
« Das Frontispiz zeigt einen Herrn am Tisch: neben ihm steht ein Tranchier-Lehrling, der mit der Gabel in der Hand ein Geflügel tranchiert. Auf der Tischdecke steht: ‚De Cierlijcke Voorsnydinge Aller Tafel Gerechten‘ und darunter in einer einzigen Zeile: ‚t’Amsterdam by Hieronymus Sveerts, Bock…‘.
Es ist zu bemerken, dass in bestimmten Ausgaben des ‚Cuisinier français‘ von La Varenne, insbesondere in der von Amsterdam, Pierre Brunel, 1712, das Frontispiz ähnlich, aber nicht ganz gleich ist. » (Vicaire, Bibliographie gastronomique, 870-871)
Die Kunst des Tranchierens illustriert mit 31 Kupferstichtafeln. Die Reihe außer Text wird von einem bemerkenswerten Titel-Frontispiz eingeleitet, das einen gedeckten Tisch zeigt, an dem der Hausherr die Geschicklichkeit seines Mundschenks bewundert, der ein Geflügel in alto zerlegt.
Es zeigt Huhn, Truthahn, Fasan, Ente, Gans, Wildschweinskopf, Kalbskopf, Lammkeule, Schinken, Hummer, Flussbarsch, Hecht, Artischocke, Tarte und Kasserolle, unter anderem.
Nach dem Vorwort erklärt der Autor die genaue Natur der verschiedenen Tranchiermesser. Er ermahnt den Mundschenk dann, nicht wie ein Fechter loszulegen, sondern ruhig zu arbeiten und besonders mit gut gewaschenen Händen und, vor allem, sich nicht die Finger abzulecken.
Auf 96 Seiten werden 49 Beispiele beschrieben und durch sehr lehrreiche Kupferstiche illustriert. Geflügel, Wild, Schweinefleisch, Fische und Gebäck werden dem Vortranchieren unterzogen.
OCLC verzeichnet in öffentlichen Institutionen 5 Exemplare in den Niederlanden und das der British Library; die fälschlicherweise auf 1660 datierten Exemplare sind Nachdrucke nach 1668. Gleiches gilt für das Exemplar Marcus Crahan, das als Originalausgabe präsentiert wird.
Kostbares Exemplar dieses seltenen Werks über die Kunst des Tranchierens, besonders groß in den Rändern.
Herkunft: aus der Bibliothek des Vicomte de Cossette mit seinem heraldischen Exlibris.