NERCIAT, Andréa de. Félicia ou mes Fredaines, Orné de Figures en taille-douce.

Preis : 15.000,00 

Wunderschöne Ausgabe des ersten erotischen Romans von André de Nerciat, geschmückt mit 24 freizügigen Abbildungen von Eluin nach Borel.
Die Illustration der vorliegenden, wunderschönen Ausgabe besteht aus einem Frontispiz im Doppelzustand und 23 von Elluin nach Borel gestochenen, unsignierten Figuren.

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Artikelnummer: LCS-18595 Kategorien: , , ,

London, s.d. [Paris, Cazin, 1782].

4 Teile in 2 Bänden in-16 von: I/ (2) Blätter, 1 Frontispiz graviert im Doppelzustand, 159 S., (2) Blätter, S. 160 bis 352, 13 Tafeln außerhalb des Textes; II/ (2) Blätter, 204 S., (2) Blätter, S. 205 bis 396, 10 Tafeln außerhalb des Textes.

Bordêuxrotes Schafleder, Einfassungen mit dreifachen goldenen Fäden auf den Platten mit Eckzierden, Rücken mit Bünden verziert, Goldfaden auf den Schnitten, goldene Innenschleife, goldene Schnitte. Einband aus dem XIXe Jahrhundert.

124 x 80 mm.

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Prächtige illustrierte Ausgabe dieses sehr wichtigen erotischen Romans von André de Nerciat, der nichts anderes war als sein erstes Buch,eine der charmantesten Produktionen des Jahrhunderts“ (Gay). B.N., Enfer, 442-445 ; Cohen 749 ; Galitzin 645 : « Les 24 figures libres, gravées par Eluin, d’après Borel, sont très brillantes, voir sur ce charmant ouvrage érotique l’analyse chaleureuse qu’en a donné Monselet dans ses Galanteries du XVIIIe Jahrhundert“; Gay, II, 267; Pia 248; Sander 1428. Die meisten Werke, die Nerciat veröffentlicht hat, sind in sehr freizügiger Weise geschrieben, wie man an folgendem Eingeständnis in einem seiner Vorworte erkennen kann: „Die Absicht des Autors, sagt er, ist, Frauen dazu zu ermutigen, nicht so schüchtern zu sein und die Schwierigkeiten zu bewältigen; Männer, sich nicht so leicht zu empören und ihren Standpunkt zu vertreten; junge Leute, sich nicht lächerlicherweise als Adlige zu gebärden, und Geistliche, Frauen trotz ihrer Kleidung zu lieben und sich mit ihnen zu arrangieren, ohne den Geist der ehrbaren Leute zu kompromittieren.“ „Über den Ritter André-Robert Andréa de Nerciat, einen kosmopolitischen und weltgewandten Abenteurer, Diplomaten und Geheimagenten, Bibliothekar wie Casanova und berühmten Autor pornografischer Werke, weiß man immer noch, abgesehen von einigen Details, nur das, was Guillaume Apollinaire 1911 in seiner wichtigen Ausgabe der 'Werke' sagte. Doch er gehört zu denen, deren Karriere und Schriften eingehendere Untersuchungen verdienen.“ (Raymond Trousson, Libertine Romane des 18. Jahrhunderts). Nerciat n'a pas cessé d'écrire pendant les années troublées de la Révolution, et ses romans, d'abord lestes, se font de plus en plus corsés. Le Diable au corps, qu'il disait composé en 1776, ne paraîtra qu'en 1803. Les aventures de Felicia passeront pour innocentes en regard des exploits d’une marquise et de sa coterie rapportés dans un roman dialogué riche en obscénités, jusqu'à la zoophilie. En 1792, Mon noviciat raconte les débuts de la libertine Lolotte et les expériences de sa mère et de leur servante Félicité. Tous les tabous – inceste, sodomie, saphisme – y sont allégrement bousculés, mais Nerciat, avec une prudence imposée par les circonstances, prétend donner à ses gravelures une portée politique. Il s'agit en effet de peindre « au naturel la dépravation de mœurs de ces vilains nobles [...] que nous avons si sagement chassés pour jamais de notre France ». Le propos sera patriotique et édifiant : « Je me suis donc déterminé civiquement à faire les frais de cette édition, trop heureux […] si la vue de tant d'images licencieuses, de nature à soulever le cœur de tout bon démocrate, peut envenimer encore la patriotique haine que nous devons, en francs nationaux, à ces vrais pourcêux d'Epicure.» La même année, Monrose est une suite de Félicia, où le héros, après quatre volumes d'aventures se marie et conclut : « Disons donc du libertinage, bien mieux encore que de la guerre : C'est une belle chose quand on en est revenu. » Nerciat selbst kam nicht darüber hinweg, denn 1793 veröffentlichte er noch Die Aphroditen, in der er, in dialogisierten Szenen, die Praktiken einer geheimen lasterhaften Gesellschaft beschreibt, die von Madame Durut, einer robusten Ogerin, und der unersättlichen Gräfin von Mottenfeu regiert wird, die ihre 4959 Liebhaber aus allen Gesellschaftsschichten ebenso wie aus ihren Verwandten und Bediensteten gewählt hat. Allein die Namen der Charaktere – Fièremotte, Confourbu, Cognefort oder Durengin – sagen genug über die Extravaganzen des Libertinismus, der epische Ausmaße annimmt. Auch hier ermutigt Madame Durut zu einer antiautoritären Lektüre, die gelegentlich von ironischen Untertönen widerlegt wird. Es überrascht nicht, dass Sabatier de Castres 1797 vermerkte, Nerciat sei „Autor einiger sehr schlecht geschriebener schmutziger Romane“. Dennoch, obwohl Nerciat ein Pornograf ist, tut er dies nicht in der Art von der Venus im Kloster oder dem Türhüter der Kartäuser. Bei ihm ergibt sich die Erotik aus einer Philosophie des Lebens, wonach sexuelle Befriedigung eines der wesentlichen Elemente des Glücks und der Entfaltung des Individuums ist. Sein Universum hat keine metaphysischen Verlängerungen und seine Charaktere denken weniger denn je an das Jenseits oder künftige Belohnungen. Auch gibt es keinen Platz für Gefühl, die Erotik beschränkt sich auf das ungestüme Streben nach Genuss und begründet eine Moral des Vergnügens. Es zählt nur das Physische, das immer darauf aus ist, sich zu übertreffen, doch diese Erotik, als Ergänzung zu der des Sade, beinhaltet niemals Zwang noch Grausamkeit. Seine Romane mischen alle Klassen in der einzigen Gleichheit, die ihm rêl erscheint, und dieses Vergnügen bleibt eines der Elite, die die bürgerliche Moral und die Tabus der vulgären ablehnt. Durch das Übermaß seiner fröhlichen Ausschweifungen ist diese Welt eine Art sexuelle Utopie, in der Männer und Frauen sich in einem perfekten Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage begegnen. Um das Funktionieren zu zeigen, hat Nerciat auch eine eigene Sprache erfunden, eine neue Sprache des Vergnügens geschaffen und bemerkenswerte sprachliche Erfindungen gemacht. Der junge Stendhal, der gleichzeitig La Nouvelle Héloïse las und gerne „zugleich ein Saint-Preux und ein Valmont“ zu sein glaubte, war fasziniert von diesen kleinen Bänden von Nerciat, die er aus der Bibliothek seines Großvaters Gagnon entwendet hatte: „Ich werde absolut verrückt; der Besitz einer rêlen Geliebten, damals das Objekt all meiner Wünsche, hätte mich nicht in einen solchen Strudel der Wollust gestürzt“. Falls Nerciat eine Philosophie predigt, verkörpern seine Heldinnen sie: Die Libido ist der Antrieb aller Handlungen und nichts sollte ihr verboten werden. Daraus entsteht, unerbittlich, die Kritik an der religiösen Moral, die ihren Aufstieg verbietet: Skandal der „abergläubischen Erziehung“ der Klöster, die die Natur heuchlerisch unterdrückt, aber das Laster nährt und Homosexualität fördert, Hass auf den bigotten Caffardot, den Gewissensdirektor Béatin, den „geistigen Verderber“, den „Verführer der Büßerinnen“. Die Natur und der gesellschaftliche Kodex widersprechen sich: „Gestern habe ich ein enormes Verlangen befriedigt, indem ich mich dem liebenswürdigsten Mann hingab: Ich habe nun wahre Freuden mit einem anderen genossen, der nicht ohne Reize ist. Die Natur fand Gefallen an dieser Teilung, die in Wahrheit durch Vorurteile und den strengen Kodex der sentimentalen Feinfühligkeit verurteilt wird. Es gibt also zwangsläufig einen Mangel in der Formulierung der unnatürlichen Gesetze, aus denen dieser lächerliche Kodex besteht“. (Raymond Trousson, Libertinromane des 18. Jahrhunderts). Die beeindruckende Illustration der vorliegenden Ausgabe besteht aus einem Frontispiz in Doppelausführung und 23 von Elluin nach Borel gestochenen ungesignierten Abbildungen. Précieux exemplaire conservé dans ses reliures uniformes en chagrin rouge du XIXe Jahrhundert fein verziert.  
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Zusätzliche Informationen

Auteur

NERCIAT, Andréa de.

Éditeur

London, n.d. [Paris, Cazin, 1782].