COLONNA, Francesco Hypnerotomachie ou Discours du Songe de Poliphile, Déduisant comme Amour le combat à l’occasion de Polia. Soubz la fiction de Quoy l’aucteur montrant que toutes choses terrestres ne sont que vanité, traicte de plusieurs matières profitables, & dignes de mémoire. Nouellement traduict de langage Italien en François.

Preis : 17.000,00 

Der Traum des Poliphile, eines der bemerkenswertesten Werke der illustrierten Literatur der Renaissance.
« Die bedeutendste der drei von Kerver herausgegebenen Ausgaben der ersten Übersetzung von Jean Martin, des schönsten und berühmtesten italienischen Buches der Renaissance, veröffentlicht 1499 in Venedig von Alde. » (Pierre Berès).

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Paris, Jacques Kerver à la Licorne, 1561.

In-folio von (6) ff., 157 und (1) f. für das Zeichen von Kerver. Winziger Riss in der unteren Ecke von f. 49, marginale Feuchtigkeit ohne Schwere auf einigen ff. ausgeprägter auf den letzten 5 ff.

Vollständig marmoriertes Kalbsleder, Umrandung mit einem dreifachen kalten Filet, Rücken mit Nerven verziert, rote Schnitte. Einband aus dem 18. Jahrhundert.

333 x 220 mm.

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„Die wichtigste der drei Editionen, die Kerver von der ersten Übersetzung durch Jean Martin des schönsten und berühmtesten italienischen Buches der Renaissance herausgebracht hat, das 1499 von Alde in Venedig veröffentlicht wurde.“ (Pierre Berès).

Brunet, IV, 779 ; Harvard, French, n°147 ; Jean Martin, Un traducteur au temps de François Ier und Heinrich II (Cahiers V.-L, Saulnier, 16), Paris, 1999; D. Cordellier, Luca Penni, ein Schüler Raphaels in Fontainebleau, Paris, 2012, S. 111-113.

Es ist mit 181 Holzschnitten verziert, davon 13 ganzseitig.

Le dessin du beau titre gravé aux termes-satyres a récemment été attribué par Dominique Cordellier à Luca Penni. Les figures reprennent certains des bois de l’édition aldine en les adaptant. « C’est donc un livre un peu autre que l’original qui est ainsi proposé au public… Qui s’intéresse à l’Antiquité, à l’architecture, aux palais et aux jardins… Oubliant que le Poliphile est une narration romanesque, la plupart des lecteurs du XVIe Jahrhunderts darin Architekturskizzen suchen“. (Martine Furno, Hinweis des CESR)

Dieser außergewöhnliche Liebesroman ist einer der markantesten der Renaissance-Literatur.

Das Werk ist dem Grafen von Nanteuil de Hardouyn, Henri de Lenoncourt, Gouverneur von Valois, vom Übersetzer Jean Martin gewidmet.

Das Buch ist somit spezifisch französisch geworden, wobei der Übersetzer selbst angibt, dass er aus einer „italienischen Sprache, vermischt mit Griechisch und Latein“ gearbeitet hat.

Der Text, der vor allem durch die sehr schöne Ausgabe gedruckt bei den Alden im Jahr 1499 berühmt wurde, ist von erheblichem Interesse und kann zu Recht als eine der Grundlagen des Romanfaches betrachtet werden.

Prächtig gedruckt von Marin Masselin ist diese Ausgabe die letzte und wichtigste der drei von Kerver herausgegebenen.

Ce sont les mêmes figures que dans la première édition française donnée par le même éditeur en 1546; seule une figure a été modifiée : celle, à pleine page, du feuillet B6 r°, die einen antiken Torbogen mit Säulen darstellt, die mit Kapitellen im dorischen Ordnungsschema ausgestattet und zu Composite tendierend sind. Hier zeigt sich ein deutlich artikuliertes architektonisches Anliegen. In der französischen Ausgabe von 1546, wie in der Aldine von 1499, zeigte dieser Holzschnitt keine Kapitelle an den Säulen und reproduzierte eine etwas formlos gezeichnete Abbildung, die durch Kommentare, die als Handschrift wiedergegeben und mit Zahlen versehrt waren, überlastet war.

Diese Ausgabe enthält, wie die von 1554, die ihr vorausging, eine sehr interessante Variante im Vergleich zur ersten französischen Ausgabe von 1546. Anstelle des Privilegs vom 8. März 1543 der Ausgabe von 1546 enthält die Rückseite des Titels ein Vorwort, kurioserweise auf Latein verfasst, unterzeichnet von Jacques Gohory, 1520-1576, von alter toskanischer Familienherkunft. Nahe der Pléiade und des Kreises von Antoine de Baïf widmete sich Gohory dem Studium von Poesie, Musik, Alchemie, Naturgeschichte, Philosophie, Medizin, nachdem er mit Missionen in Flandern, England und Rom betraut war. Ihm verdanken wir die Gründung einer privaten Akademie, des Lyceum philosophal, das mit der von Baïf zwei Jahre zuvor gegründeten Königlichen Akademie der Poesie konkurrierte, sowie die französische Übersetzung zahlreicher lateinischer, italienischer oder spanischer Texte.

Diese Notiz, die erstmals in der 1554 veröffentlichten Ausgabe erschien, die nach dem Tod von Jean Martin herauskam und in allen nachfolgenden Ausgaben wiederzufinden ist, bestätigt die Angabe von Martin in seiner Einführung des Akronyms, das aus den Anfangsbuchstaben jedes Kapitels gebildet wird und den Schlüssel zur Vaterschaft des Werkes gibt: Poliam prater franciscus columna peramavit (Bruder François Colonna brannte vor Liebe für Polia). In seiner Widmung an Henri de Lenoncourt, seinen Beschützer, und in seiner Mitteilung an die Leser deutet Jean Martin an, dass ihm eine Übersetzung durch einen tugendhaften Edelmann von einem Freund zur Überarbeitung gegeben wurde; er fügt hinzu, dass es zu seinem Bedauern nicht direkt von Nicolas Herberey aus dem italienischen Text übersetzt wurde. In seiner Notiz identifiziert sich Jacques Gohory als der Freund, der das Werk an Jean Martin weitergab, nachdem ein gewisser Ritter von Malta eine Skizze davon angefertigt hatte; man glaubte, in diesem den Bruder des Widmungsempfängers, den Kardinal Robert de Lenoncourt, zu sehen, dessen Sekretär Martin eine Zeit lang war.

„Eines der bekanntesten illustrierten Werke des 16. Jahrhunderts. Es hatte einen erheblichen Einfluss nicht nur auf die Buchästhetik dieser Zeit, sondern auch auf die vielfältigen Anwendungen der dekorativen Kunst.“ (Brun, Das illustrierte französische Buch der Renaissance, S. 156).

Die mit arabesken Initialen, die das berühmte Akrostichon mit dem Namen des Autors enthalten und zum ersten Mal in Paris erschienen, wurden speziell für dieses Buch entworfen. Ihr Erscheinungsbild ist im Vergleich zu ihrer ersten Verwendung in den beiden anderen Kerver-Ausgaben der Hypnerotomachie verbessert, da sie nicht mehr von einer Linie umgeben werden, wie in der Ausgabe von 1546, und daher die Eleganz ihrer Konstruktion voll entfalten. Nach der Widmung folgt ein französisches Eingangs-Gedicht, auf dessen Rückseite ein italienisches Sonett gedruckt ist, bei dem Variationen mit dem Text von 1546 zu beobachten sind, sowohl im italienischen Original als auch in der französischen Übersetzung, die darunter in Versform gegeben wird: die Initialen gpm, die 1546 dem italienischen Sonett vorausgingen, sind verschwunden und das darauf folgende italienische Motto wurde durch das lateinische Motto ersetzt: Coelum, non solum (Der Himmel, nicht die Erde).

Die schönen Exemplare in alter Bindung sind selten:

Christie’s London adjugeait il y a 17 ans un exemplaire sans âme relié au XXe von Sangorski und Sutcliffe, für 20.000 € (Christie’s, 11. Juli 2000, Los 154).

Ein zweites Exemplar aus abgegriffenem Pergament wurde vor 22 Jahren in Paris für 27.500 € verkauft. (Pierre Berès – Bedeutende Bücher und Manuskripte, Paris, 1995, Nr. 15).

Quelques années plus tard, en 2010, la Librairie P. Sourget cataloguait et vendait 35 000 € un exemplaire relié en vélin du XVIIe und es war 25 mm kleiner als das vorliegende Exemplar.

Précieux exemplaire complet, à très belles marges (hauteur : 333 mm), conservé dans sa reliure du XVIIIe siècle, de l’une des œuvres les plus marquantes de la littérature illustrée de la Renaissance.

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Zusätzliche Informationen

Auteur

COLONNA, Francesco

Éditeur

Paris, Jacques Kerver bei der Einhorn, 1561.