London, 1749.
In-12 von 220 nummerierten Seiten und 1 S. mit Hinweisen für Buchbinder (die Paginierung springt von S. 209 recto auf S. 211 verso), 6 gravierte Tafeln außerhalb des Textes.
– [Gebunden mit]: II – Brief von M. Diderot an Pater Berthier, Jesuit. 1751. 56 S.
-Und: III – Zusätze zur Erläuterung einiger Stellen des Briefes über Gehörlose & Stumme. Schmutztitel und S. 242 bis 400 (1) Blatt Errata, 2 Tafeln außerhalb des Textes.
Insgesamt drei Werke in einem Band in-12. Blondes Kalbsleder, goldene Fileten umrahmen die Buchdeckel, glatter Rücken verziert mit Goldprägung im Spinnennetzdesign, mit Kaltprägung gebräuntes Titelschild, goldene Kantenfileten, rote Schnitte. Einband der Zeit.
156 x 94 mm.
Originalausgaben dieser Briefe literarischer Kritik, die darauf abzielen, den Mythos der „schönen Natur“, ein damals geschätztes Prinzip, das Diderot ablehnte, zu zerstören, während er diese Debatten als Vorwand nutzte, um seine eigene ästhetische Theorie zu erweitern.
I - „Originalausgabe dieses philosophischen und wissenschaftlichen Werks von Diderot, veröffentlicht 1749, das für Aufsehen sorgte und seinen Autor dazu führte, in den Kerker von Vincennes gebracht zu werden.“ Tchémerzine. Originalausgaben, II, 925; Adams, Bibliographie der Werke von Denis Diderot 1739-1900, Bd. 2, LG1; Cioanescu 24111.
Dieser faszinierende kleine Text wurde von Diderot nach der ersten Operation des Grauen Stars bei einer von Geburt an Blinden durch Dr. Réaumur verfasst, der einige Philosophen einlud, den ersten Reaktionen des „Subjekts“ auf den Kontakt mit dem Licht beizuwohnen.
De là vint à Diderot l’idée de tirer parti de la cécité comme d’une autre manière d’appréhender le monde, illustrée par trois figures : celle de l’aveugle-né Puiseaux, celle du célèbre géomètre anglais Saunderson, et celle de Melle von Salignac. Das Werk behandelt das Problem der Sinne, der Moral, des ästhetischen Urteils, der Religion.
„Diderots Vorgehen erlaubt es ihm, Intuitionen zu formulieren, in denen die Kraft und Stärke dieses enzyklopädischen und kühnen Geistes hervorbricht: das Aufkommen eines sechsten Sinnes durch die Verschärfung der anderen Sinne, Sensibilität und Energie der Materie, transformistische Ideen und der Begriff einer Evolution, in der der Zufall eine Rolle spielt, Wahrscheinlichkeitskalkulationen usw.“ (Auf Französisch im Text, Nr. 153).
Das Werk erschien anonym, aber die Autorschaft wurde Diderot zugeschrieben, der einen Monat später in Vincennes eingesperrt wurde.
Diderot, ein atheistischer Philosoph, legte die ersten Grundlagen des Sensualismus: Unsere Sinne bilden die Grundlage unserer Ideen und Überzeugungen. „Wenn der Blinde nicht die gleichen Überzeugungen hat wie wir, liegt das daran, dass ihm seine Augen fehlen. Unser Glaube an Gott hat in sich nichts Göttliches, er stammt aus unseren Sinnen selbst.“
Das Werk ist mit sechs unsignierten, außentextlichen Kupferstichplatten verziert, darunter eine Figur aus „la Dioptrique“ von Descartes.
II - Originalausgabe.
Adams, LE1; Tchemerzine, II, 930.
Bereits im Februar 1751 reagierte Diderot auf humorvolle Weise auf den Jesuiten Berthier, der im Januar in den „Mémoires de Trévoux“ das Projekt der Enzyklopädie nach dem Prospekt kritisiert hatte, insbesondere dafür, dass es das enzyklopädische Projekt von Francis Bacon plagiiert habe. Diderot antwortet, indem er Berthier mit seiner Ironie zerquetscht und sich dem Jesuitenorden widmet. Als attraktives Beispiel für den Inhalt des kommenden Werks präsentiert Diderot in diesem „Brief an Berthier“ seinen vollständigen Artikel „Kunst“ (ab Seite 15), „einer der ausgereiftesten und tiefgründigsten, die der Enzyklopädie gegeben wurden“ (laut P.-P. Gossiaux in „Diderot und seine Zeit“).
Obwohl Diderots humorvolle Antwort das Lachen auf seine Seite zog, zeigte sich die wissenschaftliche Presse, die eine Begründung im Sinne erwartet hatte, von diesem „Brief“ enttäuscht und wenig zufrieden mit Diderots Antwort. Immerhin weckte die große Kontroverse, die folgte, die Neugier der Öffentlichkeit und trug dazu bei, einen Strom an Abonnenten zur Enzyklopädie zu führen, mehr als tausend bis Ende April.
III - Die Zusätze wurden von Diderot im Mai 1751 gegeben, drei Monate nach der ersten Ausgabe des Briefes über die Tauben und Stummen.
Supplément imprimé pour compléter la 1re Erschrieben als Antwort auf die Kritik an der „Lettre sur les sourds et muets“. Die 1.
Écrit en réponse aux critiques sur la "Lettre sur les sourds et muets". La 1re émission de la "Lettre sur les sourds et muets" et les additions ont été reliées ensemble selon des modalités différentes selon qu'elles l'ont été par les libraires ou les lecteurs eux-mêmes. L'ouvrage ainsi composé a été catalogué séparément.
Bibliographie der Werke von Denis Diderot, 1739-1900 / David Adams, Paris, 2000, Bd. 2, S. 227-228, LH3; „La Lettre sur les sourds et muets de Diderot“ / Wallace Kirsop in „Materialbibliographie und Textkritik: Auf dem Weg zur Zusammenarbeit“, Paris, 1970 (Biblio notes, 1).
Die Zusätze sind mit 2 Kupferstichen von Le Mire nach Charles Eisen versehen.
Der falsche Titel der Zusätze ist auf Seite 241 überklebt, und das Errata-Blatt ist auf einen Titel der zweiten Ausgabe der Lettre überklebt.
Kostbare und schöne Ausgabe dieses Ensembles philosophischer Abhandlungen von Diderot über die Ästhetik, gebunden in blondes Kalbsleder aus der Zeit.
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