S.l. [Paris, Bauche], 1751.
2 Bände in-12. Band I: x S. Vorläufer, 241 Seiten, (5) Blätter Verzeichnis, 3 Tafeln außerhalb des Textes; Band II: S. 242 bis 400, (1) Blatt Errata, 2 Tafeln außerhalb des Textes.
Fahlbraunes Kalbsleder, kalte Fileteinfassung der Deckel, Rücken mit erhabenen Bünden verziert mit goldenen Blütenornamenten, Wappen goldgeprägt am Fuß, Titelschild und Bandnummerierung aus rotem Maroquin, goldene Rolle auf den Kanten, goldene innere Rolle, rote Schnittkanten. Einband aus der Zeit.
155 x 83 mm.
Echte Originalausgabe dieses wichtigen Traktats, veröffentlicht ohne Nennung des Autors, in dem Diderot die ästhetischen Prinzipien darlegt, die er im Artikel „schön“ der Enzyklopädie entwickeln wird, deren Prospekt im Oktober 1750 in der Öffentlichkeit verbreitet wurde.
Tchemerzine, II, 931; Adams, Bibliographie der Werke von Diderot, II, LH4, S. 227.
Zwei Jahre nach „Der Brief über die Blinden“ veröffentlicht, der Diderot ein paar Monate Gefängnis in Vincennes eingebracht hatte, erschienen seine ersten Überlegungen zu den großen ästhetischen Problemen in Form eines „Briefes“ als Antwort an Abbé Batteux, im Februar 1751 auf 241 Seiten veröffentlicht, gefolgt von Ergänzungen, die im Mai 1751 gedruckt wurden und den Text von Seite 241 bis Seite 400 fortsetzen.
Einige der in diesem Traktat entwickelten Prinzipien bleiben in Diderots Werk wesentlich, so die Verteidigung des individuellen Genies und die Verteidigung, ja sogar die Vormachtstellung der französischen Sprache.
Es ist sinnvoll, diesen Brief von Diderot mit Condillacs „Abhandlung über die Empfindungen“ zu vergleichen, um den Einfluss und die Bedeutung dieses Werks zu messen, das Condillac die Idee der berühmten „Statue“ inspiriert hat.
Diese Originalausgabe von Diderot war von Tchemerzine nur unvollständig untersucht worden, der drei verschiedene Ausgaben erwähnte und deren Merkmale inzwischen von Lucien Scheler ausführlich aktualisiert wurden.
Unser Exemplar weist alle Merkmale der echten Originalausgabe auf, die keine Ergänzungen enthält und auf Seite 241 endet, mit 5 Tafelseiten und 3 gefalteten Platten außerhalb des Textes. Der Titel entspricht mit dem Blumenornament und ohne Erwähnung von Ergänzungen.
Zu diesem ersten Band, der alleine die Originalausgabe bildet, wollte der Marquis de Choiseul-Stainville die erste Ausgabe der „Ergänzungen“, die einige Monate später im Jahr 1751 veröffentlicht wurde, hinzufügen und identisch binden lassen, gemäß einer sehr bibliophilen Vorgehensweise, nach den 241 unveränderten ersten Seiten, aber mit einem generellen Titel, mit dem gleichen Blumenornament, jedoch mit der Erwähnung „Ergänzungen“. Er ließ einen besonderen Titel für diesen zweiten Teil gravieren, behielt jedoch den ursprünglich vorgesehene Titel mit dem richtigen Blumenornament unter dem Errata bei.
Unser sehr bibliophiles Exemplar zeichnet sich dadurch aus, dass es auf ausdrücklichen Wunsch eines aufgeklärten Sammlers zusammengestellt wurde, der ein Exemplar von besonderer Qualität besitzen wollte.
Sehr wertvolles Exemplar dieser Originalausgabe eines bedeutenden Traktats des Zeitalters der Aufklärung, auf großem niederländischem Papier gedruckt und mit einem attraktiven zeitgenössischen Einband mit den Rückenwappen von François-Joseph II de Choiseul, Baron von Beaupré, später Marquis von Stainville (1695-1769).
Dieser wurde vom Herzog von Lothringen 1725 als außerordentlicher Gesandter nach England und 1726 nach Frankreich entsandt. Er wurde anschließend Großkämmerer des Großherzogs der Toskana, aktueller geheimer Staatsrat von Kaiser Karl VI. und am 26. Dezember 1753 Ritter des Goldenen Vlieses.
Olivier, Tafel 820.
Der zweite Band trägt noch die bewegende Tintenaufschrift über den Kaufpreis der damaligen Zeit: 36 Livre tournois.
Die Schutzblätter tragen die erhellenden Kommentare zur Lektüre des ersten Besitzers.